Affekt

Affekt ist ein Begriff aus der Emotionspsychologie. Er beinhaltet einen intensiven oder heftigen Zustand des inneren Erlebens.

Oft ist er gekoppelt an spontanes Verhalten oder plötzliche Reaktionen des Betroffenen.

Definition

Ein Affekt ist ein kurzer emotionaler Zustand, der sich aus einer aktuellen Situation ergibt. Charakteristisch für ihn ist, dass er sehr intensiv auftritt und sich für den Betroffenen sowie Menschen aus dessen unmittelbaren Umgebung unverhofft zeigen kann. In ihm stecken starke Verhaltenstendenzen. Die Körpersprache sowie aktive Handlungen ändern sich und zeigen kurzzeitige intensive Entwicklungen. Es handelt sich bei dem Affekt um einen Oberbegriff für eine positive wie negative Tönung der vorhandenen Emotion des Betroffenen.

Er kann zusätzlich zu einer ganz gegensätzlichen Stimmung vorhanden sein. Beispielsweise kann die Grundstimmung positiv und heiter ein. Tritt ein lebensbedrohliches Ereignis ein, kann eine negative Tönung wie Aggression in den Vordergrund treten. Damit wird der heitere Zustand kurzzeitig überdeckt und der negative ausgelebt. Anschließend kann das positive Grundgefühl wieder eintreten.

Handlungen im Affekt können unter bestimmten Voraussetzungen rechtsmildernde Umstände haben. Dies gilt insbesondere, wenn sie zum eigenen Schutz erfolgen und nachweislich keine Möglichkeit bestand, über das eigene Verhalten nachdenken zu können.

Meist wird der Affekt objektbezogen erlebt. Es gibt ein auslösendes Ereignis. Dazu kann auch eine Person zählen, die aufgrund seines Auftretens als Ursache fungiert. Erfahrungen und vorangegangene Erlebnisse spielen beim Erleben eines Affekts eine wesentliche Rolle.

Oftmals ist es nicht möglich, die Konsequenzen des Handelns mit allen Auswirkungen zu bewerten. Die kognitive Verarbeitung einer Situation findet nur unzureichend oder gar nicht statt. Beispielsweise kann bei akuter Furcht sofort die Flucht ergriffen werden, auch wenn unklar ist, ob sie gerechtfertigt wäre. Das Gehirn hat noch nicht alle Informationen ausreichend ausgewertet, bevor die Handlung erfolgt. Dies kann zu Übervorsicht, aber auch zu einem lebensnotwendigen Schutz führen.

Von einem Affekt abzugrenzen sind die Begriffe Stimmung, Emotion sowie Gefühl.